Kirche in Unkersdorf

"Obwohl die Kirche jederzeit arm gewesen ist, so arm, (...) daß man ihr 1784 eine allgemeine Kirchenkollekte in der Ephorie Dresden bewilligt hat, ist doch das Gotteshaus, sowie die Pfarre, immer möglichst im Stande gehalten worden." So schrieb im Jahre 1902 der damalige Ortspfarrer Unkersdorfs in der "Neuen sächsischen Kirchengalerie" (Teilband Ephorie Meißen, S.794).

Daran hat sich in den seither vergangenen reichlich 100 Jahren zwar dahingehend  etwas verändert, als dass Unkersdorf seit 1931 keinen eigenen Pfarrer mehr hat und in Weistropp eingepfarrt ist und infolgedessen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts auch das Pfarrhaus verkauft wurde. Aber bestand hat nach wie vor, daß die Unkersdorfer Einwohner mit viel Engagement ihre Kirche "im Stande halten".

Die Ursprünge der Dorfkirche liegen im 14. Jahrhundert. Wesentliche Umbauten erfuhr sie in den Jahren 1586, 1613 und 1697. Dabei wurde 1613 der Innenraum grundlegend im barocken Stil erneuert und hat sich seither kaum verändert. Ende des 19. Jahrhunderts wurden Geläut und Orgel erneuert sowie eine Heizungsanlage eingebaut. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der hintere Teil des Kirchenschiffes mit einer Fensterfront abgetrennt und somit als Gemeinderaum auch im Winter nutzbar gemacht. Nach 2000 wurde der Außenputz und das Geläut erneuert. Und schließlich uwurde in den Jahren 2014/15 sowohl die Eindeckung des Turmes samt Turmspitze, als auch die Deckung des Daches über dem Kirchenschiff erneuert.

 Wenn Sie unsere Kirche besuchen können Sie hier parken.

Kirche in Weistropp

Die Burg "Woz" war im 11. und 12. Jahrhundert das Zentrum eines Burgwardbezirkes. Der dazugehörige Wirtschaftshof (die "curtis") ist wohl der Ursprung des hiesigen Schlosses und damit des heutigen Dorfes Weistropp gewesen. Wohl noch im 11. Jahrhundert ist die erste Vorgängerin der hiesigen Kirche entstanden. 1288 ist ein erster Gemeindepfarrer urkundlich erwähnt. Spätestens von hier an ist das Vorhandensein eines Kirchengebäudes anzunehmen.

Kirche zu Weistropp

Der Turm der Kirche stammt in seinen Fundamenten aus dem Jahre 1499 (Inschrift an der Südseite der Südwestecke) und stellt damit einen ersten, für längere Zeit aber euch einzigen greifbaren Beleg einer Baustufe dar. Darüber hinaus ist der Weg ins 16. Jahrhundert nicht exakt rekonstruierbar.

Ortsherr in der Zeit der Reformation war Bernhard von Rothschütz. Unter seiner Herrschaft erfolgte 1545 die Vereinigung der beiden Dorfhälften. Durch den übertritt des Schlossherren und damit des Patrons der Kirche zur Reformation, folgten Kirche und Dorf auf diesem Weg.

Unter dem Patronat der Familie Güntherodt wurde die Kirche im Verlauf des 17. Jahrhunderts sukzessive neu aufgebaut. Allein das unterste Geschoss des Turmes blieb vom Vorgängerbau erhalten. 1601 wurde der Neubau abgeschlossen. Auch Taufstein (1602) und Kanzel (1607) sind bleibende Zeugnisse weiterer Bautätigkeit. Noch deutlicher hervorgehoben zeigt sich diese aber am Kirchturm. Das achteckige Obergeschoss, die Haube mit Laterne und Helm wurden 1701 aufgesetzt. In der Wetterfahne finden sich ein Wappen und eine Inschrift, die auf den Bauherren und Kirchenpatron Adam Heinrich von Güntherodt hinweisen, durch dessen Wohlsinn gegen Kirche und Ort das Gotteshaus vor nunmehr über 300 Jahren seine bis heute währende äußere Gestalt erhielt.

Im Jahr 1725 erhielt die Kirche einen Innenausbau durch George Bähr. Allein die Nennung dieses Namens zeigt die Ambitionen der Gemeinde und die Bedeutung, die die Pfarrei gehabt hat. Im 19. Jahrhundert genügte der Ausbau offensichtlich nicht mehr den räumlichen Anforderungen und auch nicht mehr dem gewandelten Zeitgeschmack der Gründerzeit. Ein neogotischer Ausbau wurde in Auftrag gegeben, doch schon bald nach Beginn der Arbeiten wieder verworfen und zurückgebaut. Darüber hinaus ist im 19. Jahrhundert die Geschichte der Kirche eng mit der Geschichte Sachsens verflochten. von 1838 bis 1873 gab Weistropp Heimat für Carl Ludwig Herzog von Lucca, Infant von Spanien aus der Familie Burbon-Parma, der somit als katholischer Patron Kirchenherr gewesen ist. Es bestanden enge Verbindungen zum sächsischen Hof, der der Familie verwandtschaftlich verbunden war. Später im 19. Jahrhundert, unter dem Patronat der Familie Keil, erfolgte erneut ein Umbau des Kircheninneren im neogotischen Stil. 1939 wurde noch einmal ein Umbau vollzogen und die Kirche erhielt im Inneren im Wesentlichen ihre heutige Gestalt. Außen wurden Dach und Turmhaube immer wieder in Ordnung gebracht. Zu Beginn der 1980er Jahre wurde die Haube des Turmes unter schwersten Bedingungen mit Kupfer neu eingedeckt. 1991/92 wurden Dachstuhl und Deckung des Kirchenschiffes sowie des Chores gründlich saniert. Zuletzt wurde 2004 der Turm, der mittlerweile bedrohliche Schäden zeigte, grundhaft instand gesetzt (erstmalig seit 1701).

In den kommenden Jahren wird nicht allein die äußere und innere Sanierung des Kirchenschiffes in Angriff zu nehmen sein. Vor allem der Zustand der Kirchhofmauer, die insbesondere auf der südlichen und östlichen Seite stabilisierende Funktion hat, ist besorgniserregend.

Tabellarischer Abriss der Bautätigkeit

 

1499   Erweiterung eines schon vorhandenen Kirchenbaues inklusive zweier Türme.
1601   Neubau der Kirche an gleicher Stelle; der Turm bleibt als einziger Teil des Baues erhalten.
1701   Abschluss des Umbaus der Kirche und Aufstockung des Turmes um 22 Meter.
1725   Innenausbau durch George Bähr.
1822   Abtragen des Dachreiterturmes auf dem Kirchenschiff.
1836   Guss neuer Glocken.
     
     
1867   Erneuerung des Kircheninneren durch Nordhoff (wegen Unstimmigkeiten mit dem Bauherren abgebrochen).
1876   Einbau des Spitzbogens als Abschuss des Chorraumes.
1887   Erneute Neugestaltung des Kircheninneren; Einbau von Buntglasfenstern im Chorraum.
1925/66   Einbau einer elektrischen Heizung.
1925-27   Einbau der elektrischen Beleuchtung.
1927   Überarbeitung der Orgel.
1928/29   Guss neuer Glocken; Einbau eines neuen Stahlglockenstuhles.
1939   Erneute Umgestaltung des Kirchenraumes.
1948/49   Guss neuer Stahlglocken.
1973-81   Einbau einer elektrischen Läuteanlage.
1981   Neudeckung des Kirchturmes, Instandsetzung der Turmspitze.
1982-85   Schutzverglasung an Altarfenstern angebracht.
1986   Restaurierung der Buntglasfenster im Altarraum.
1991/92   Neueindeckung des Kirchendaches und Instandsetzung des Dachstuhles; Erneuerung der Dachrinne; Erneuerung des Blitzschutzes.
2002   Holzarbeiten am Dach, unter dem Dach und im Turm.
2004   Grundhafte Sanierung des Turmes samt Neueindeckung; Einbau eines neuen Holzglockenstuhles und Wiederherstellung des Bronzegeläutes u.a. mit Weihe einer neuen Glocke.
     

 

Kirche [Bearbeiten]

Kirche

Bereits die Ersterwähnung des Ortsnamens Weistropp von 1233, als mit der Bezeichnung „plebanus de Wizdrop“ ein Weistropper Pfarrer in einer Urkunde auftaucht, weist auf das frühe Vorhandensein einer Kirche oder kleinen Kapelle hin. Diese wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach um-, möglicherweise sogar neugebaut, so auch 1499. Um 1500 war die Weistropper Kirche eine Pfarrkirche des Archidiakonats Nisan. Taufstein und Kanzel stammen aus den Jahren 1602 beziehungsweise 1607. An der Kanzel sind die Stifter, ein Ehepaar aus der früheren Gutsherrnfamilie von Güntherode, dargestellt. Seit 1723 konnten die Grundherrn über einen Durchgang in einem neuen Gebäudeflügel ihre Patronatsloge direkt vom Schloss aus erreichen. Im Jahre 1725 leitete George Bähr, der Baumeister der Dresdner Frauenkirche, eine barocke Umgestaltung des Innenraums.

Zur Kirchgemeinde gehören neben der Pfarrkirche in Weistropp auch die Filialkirche in Unkersdorf und die St.-Nikolaus-Kirche in Constappel. Nach Weistropp eingepfarrt sind Hühndorf, Kleinschönberg, Niederwartha und Wildberg, bis 1903 gehörte auch Sachsdorf dazu. Weithin sichtbar ist der 49 Meter hohe Kirchturm, ein Wahrzeichen Weistropps. Die Kirchglocken stammen aus dem Jahre 1949. Zu ihrer Herstellung gaben die Gemeindeorte 100 Zentner Hufeisen.[8] Einer der Vorläufer dieses Geläuts, eine 1836 eingeschmolzene Glocke, soll die römische Jahreszahl „MIV“ (1004) getragen haben. Das benachbarte Pfarrhaus wurde 1666 neu errichtet und der Nordflügel des bis 1900 dort befindlichen Vierseithofes 1782 zur Wohnung umgebaut. Nach seinem Freitod in der Elbe vermutlich am 15. April 1878 wurde der Dresdner Architekt und Maler Woldemar Hermann im Kirchhof bestattet. Einige 100 Meter südlich der Kirche befindet sich an der Kleinschönberger Straße der Weistropper Friedhof.

Kirchen

Drei Kirchen gehören zu unseren Gemeinden, die je ihren ganz eigenen Charakter haben.

Da ist die Unkersdorfer Dorfkirche, deren Innenraumgestaltung ein seit ca. 300 Jahren nahezu unverändertes barockes Gesamtkonzept zeigt.

Da ist zum zweiten die Weistropper Kirche, an der sich Außen wie Innen der Gestaltungswille beinahe jeder Stilepoche aufs Neue manifestiert hat.

Und da ist die St.-Nikolai-Kirche zu Constappel, deren Inneres wiederum ein Gesamtentwurf ist - hier allerdings im Stile der Neoromanik.

Mindestens genau so reizvoll wie die Kirchen ist die Umgebung in unseren Gemeindegebieten. Die "Linkselbischen Täler" sind ein beliebtes Wandergebiet und so gibt es eine Reihe von Tourmöglichkeiten, auf denen unsere Gotteshäuser in Augenschein genommen werden können. Die Kirchen in Unkersdorf und Constappel sind zumeist verschlossen. Wenn Sie aber bei Interesse einige Tage in Voraus unser Pfarramt kontaktieren, lässt es sich evtl. einrichten, dass Sie Einlass finden.

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St.-Nikolai-Kirche zu Constappel

Eine frühe Erwähnung des Ortes Constappel findet sich erstmalig im 11. Jahrhundert. Es wird vermutet, dass zu dieser Zeit in Constappel bereits eine Kirche stand. Ein erster Beleg stammt aus der Zeit Ende des 14. Jahrhunderts. Die Kirche befand sich am Handelsweg von Dresden nach Meißen und wurde als Wallfahrtskirche dem Heiligen Nikolaus (Nikolaus von Myra), der unter anderem Schutzpatron der Seefahrer, reisenden Händler, Ministranten und Kinder ist, geweiht. Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche fast völlig neu aufgebaut. Der Kupferstich zeigt die Kirche, wie sie bis 1885 ausgesehen haben mag.

St.-Nikolai zu Constappel

1885 war eine grundlegende Renovierung erforderlich, die einem Kirchenneubau gleichkam. Dabei wurden die alten Grundmauern weitestgehend genutzt und auch Teile des alten romanischen Mauerwerks wurden im Neubau einbezogen. Die Mauern wurden erhöht, auf der Westseite wurde ein Kirchturm angebaut und auf der Altarseite erhielt die Kirche von außen auf beiden Seiten je einen Treppenaufgang zu den Logen. Die Kirche ist unterkellert. In der Gruft sollen sich Gebeine von Mitgliedern der Patronatsfamilie des Schlosses Gauernitz befinden. Die Geschichte der Kirche ist eng mit den Patronatsherren des Schlosses Gauernitz verbunden, die St.-Nikolai mit einem großzügigen Pfarrlehen ausstatteten. Der zugehörige Pfarrhof schließt sich an das Kirchengelände an.

Der Umbau der Kirche 1885 erfolgte nach den Plänen des Dresdner Architekten Baurat Möckel im Neoromanischen Stil.

Die Innenausmalung mit biblischen Geschichten wurde von Prof. Michael Walter, dem Schöpfer des Fürstenzuges ausgeführt.

Die Außenfenster im Altarraum und die Fenster in den Logen sind entsprechend der Zeit um 1885 ausgeführt.

Der Kirchenraum hat eine schöne Holzdecke, auf der die Abbildung der Minora das dritte Reich überdauert hat.

Die Orgel ist eine der seltenen Walcker-Orgel. Sie wurde 1886 umfassend restauriert und erfreut mit ihrem unverwechselbaren Klang bei Gottesdiensten und Konzerten die Besucher.

Der Pfarrhof wurde in Erbpacht vergeben. Die Gebäude sind restauriert und in sehenswert gutem Zustand. Für die Übungen des Kirchenchores, Konzerte und andere Veranstaltungen stellen die Pächter ein großes Kaminzimmer zur Verfügung.

Denkmale (Grabmale) von Mitgliedern einiger Patronatsfamilien sind an der Nordseite der Kirche aufgestellt. An der Westseite der Kirche ist die Grabstelle der Familie Nacke mit einer Gedenktafel des ersten Autobauers Sachsens, Emil Nacke, der hier beigesetzt ist.

Die St.-Nikolai-Kirche zu Constappel wurde in den letzten Jahren außen renoviert und präsentiert sich so als wohltuender Blickfang in der Landschaft rund um Constappel. Im Innenbereich wurde die Bemalung des Altarraumes sowie einer Loge in der Ursprungsbemalung wieder hergestellt. Die Seitenwände des Kirchenschiffes warten noch auf eine Renovierung.

Die Kirche kann zu den Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen besichtigt werden.

Der Ort Constappel

gehört heute zur Großgemeinde Klipphausen. Er liegt nahe der B6 zwischen Dresden und Meißen, beidseitig der "Wilden Sau", die hier in die Elbe mündet. Der Ursprung des Ortes geht auf slawische Besiedlung zurück und war mit der Wilden Sau die Grenze zwischen den Slawen-Gauen Nisani und Daleminze.

Peter Schreier ist Constappels berühmtester Sohn. Er ist hier bis zu seinem Eintritt in den Kreuzchor Dresden aufgewachsen. Sein Vater war Lehrer und Kantor in Constappel. Landschaft und ländliches Leben haben bei ihm, so Peter Schreiers Biographen, bleibende Prägungen hinterlassen.

Die Landschaft um Constappel, die linkselbischen Täler, mit ihren Bächen zur Elbe hin sind ein beliebtes Wandergebiet. Mit ihrer reichen Flora und Fauna laden Saubachtal, Prinzbachtal, Regenbachtal oder Eichhörnchengrund im jahreszeitlichen Wechsel immer wieder zum Wandern ein.

Schloss Gauernitz, das 1862 bis 1866 in seiner heutigen Gestalt im Neorenaissancestiel neu erbaut wurde, ist für Ort und Kirche von Bedeutung. Die Eigentümer des Schlosses waren lange Zeit Besitzer des Ortes Gauernitz und Patronatsherren der St.-Nikolai-Kirche. Eine der bekanntesten Schlossherren-Familien sind sicherlich die Zinsendorfs. Nikolaus Ludwig Graf von Zinsendorf ist Begründer der Herrnhuter Bruderunität. Für das Neorenaissanceschloss hat sich bis heute leider kein Investor gefunden, der die notwendigen Sanierungsarbeiten durchführt.

 

Wanderungen

Da unsere Gemeinde in einem wunderschönen Wandergebiet liegen, sollen künftig hier Wanderungen vorgeschlagen werden, die Sie zu unseren Kirchen führen. Hierfür sind noch Ideen gefragt und eventuell Leute, die eine Rute abwandern und eine Beschreibtung für diese Seite verfassen. Unter Umständen könnte der Weg auch mit einem GPS-Trakker abgelaufen und (wie in dem Beispiel unten) dann zur genauen Orientierung bei Google-maps eingestellt werden.

Hätten Sie Lust dazu? Dann nehmen Sie doch Kontakt zu uns auf.

 

Beispiel für Wanderungen: Ostern 2009 auf einer größeren Karte anzeigen